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Unbefriedigende Zypern-Lösung

Zypern hat viel weniger Einwohner als München. Das Bruttoinlandsprodukt erreicht nicht einmal das von Ingolstadt und Augsburg zusammen. Zur Rettung, die vor allem Schäuble und Merkel zugeschrieben wird, wurden die Bankeinlagen bis zu 60% enteignet. Auch wenn viel Schwarzgeld darunter fällt, so ist dies ein Novum im Euroraum, das lang anhaltend sehr viel Vertrauen in den Euro und seine Bankeinlagen zerstört. Selbst jetzt wäre es noch möglich, den Geschädigten ein später verwertbares Surrogat zu geben, damit ein gesparter Euro ein Euro bleibt. Bei Eigentümern einer Bank kann ihr Einsatz als Risiko verloren gehen. Nicht bei Bankkunden. Dann wäre es immer noch besser gewesen, die Misswirtschaftsbanken nicht zu retten, sondern nur den Staat. Das wäre auch billiger gekommen. Ersatzbanken aus dem Euroraum wären genug und kurzfristig zur Verfügung gestanden. Die Einlagensicherung bis 100.000 € hätte gegriffen wie jetzt auch. Auch die Lage bleibt undurchsichtig, zumindest für Außenstehende: 60% von ca. 30 Mrd. Einlagen (die 100.000 € Schuld schon abgezogen) wären 18 Mrd.? Oder befanden sich doch nur 9,7 Mrd. (Sockelrest) auf den Konten, die zu treffen beabsichtigt waren? Und nun neue Begierlichkeiten von 13 Mrd. €. Also doch noch mehr Geld auf den Konten gefunden? Es kann schlichtweg nicht gehen, dass 23 Mrd. zur Insolvenzabwendung von einem Tag auf den anderen nötig wären. Im richtigen Leben sind heute mal 1 Mrd. fällig, andere in einem Vierteljahr usw.