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Die faktische Transaktionsgemeinschaft

Solange die Krisenländer der EU und insbesonders in der EU-Zone keine ausgeglichene Handelsbilanz erreichen, finanzieren sie ihr Defizit aus der „Gemeinschaft“. Die Staaten besorgen sich das Geld über die Notenpresse. Dies wird von der EZB geduldet. Es entsteht eine Form von Eurobonds im Euro selbst. Einziger Opponent: die Deutsche Bundesbank mit Frontmann Jens Weidmann. Doch er wird stets überstimmt von den Gelddruckerländern im Euroverbund.

Die Handelsbilanzüberschüsse Deutschlands dienen der Finanzierung des Auslands. In Europa entstehen vor allem Forderungen gegenüber Banken, die ihrerseits die lukrative Staatsfinanzierung betreiben. Damit ist die nächste Finanzkrise schon wieder eingeleitet. Sobald ein Staat in Frage gestellt wird, verwandelt sich diese Staatskrise automatisch in eine Finanzkrise. Kein Bankenstress-Test zeigt dies in dieser Klarheit. Der Eurorettungsfond EMS steht ja bereit.

Doch wir wissen aus der jüngsten Finanzkrise, dass er viel zu gering ist, wenn wieder gegen den Euro spekuliert wird. Immerhin haben sich die Spekulanten eine blutige Nase durch Draghi geholt. Aus dieser „Verschnaufpause“ kann aber kein Dauerzustand werden. Die Staaten müssen ihre Finanzierung aus dem eigenen Steueraufkommen bzw. ihrer eigenen Wirtschaft schaffen. Bis dahin wird das Geld nicht an die Geberländer zurückfließen. Viele sehen schon große Schuldenschnitte auf die deutschen Finanzierer zukommen. Dann ist die Transaktionsgemeinschaft besiegelt.