Kolumne im Detail

Spanien: banco malo ja, aber richtig

Endlich haben die Spanier zu einer Bad Bank, einer banco malo, gefunden, die die notleidenden Immobilienkredite einsammelt, so die Banken refinanziert und den Immobilienmarkt stabilisiert. Doch der Volumen der 45 Mrd. € ist viel zu gering. Auch die Konstruktion über eine Kapitalausstattung durch den spanischen Staat ist unglücklich, da die Staatsverschuldung steigt und damit die Forderungen der Troika konterkariert werden. Doch das Malheur ließe sich noch umkehren:

  • der Staat übernimmt nur das Grundkapital der Bad Bank. Die restlichen Mittel besorgt sich diese Bank bei der EZB für 1 – 1,5 % Zinsen. Dafür erhält die EZB die Immobilien zur Sicherheit, die die notleidenden Kredite begleiten.
  • das Volumen der banco malo würde auf 200–250 Mrd. Euro angehoben, um so alle verlustreichen Immobilienkredite samt Immobilien einzusammeln. Die Kredite würden mit 65 % von der banco malo übernommen. 35 % der Darlehenshöhe als Verlust teilen sich Immobilienerbauer/frühere Eigentümer und die Banken.
  • So wird das Immobilienangebot in Spanien bereinigt. Die Immobilienpreise stabilisieren sich und die banco malo kann peu à peu Immobilien an den Markt abgeben – zu guten Preisen, so dass die Zinsen an die EZB leicht refinanzierbar werden.
  • Keine Häuser müssten zwangsgeräumt werden. Der bewohnende frühere Eigentümer zahlt Miete. So kommt auch Geld in die Kasse der banco malo und der soziale Friede ist gewahrt.
  • Durch das fünffache Volumen finden sich im Immobilienportfolio nicht nur Schrottimmobilien. Auch an einen Werterhalt dieses Immobilienvolumens aus den Mieten ist zu denken.
  • Entscheidend ist die Marktregulierung bei  den Immobilien. Damit entsteht Sicherheit für alle Immobilien mit vernünftigen Beleihungsgrenzen.