Kolumne im Detail

Die Frage des Tages

Einhundert und eins Pakete fallen vom Himmel:

  1. Eines besteht aus 5 Tonnen Gold.
  2. Einhundert fallen als Gruppe herunter, alles als 10 Gramm Goldstücke.

Wo rennen Sie hin, um es aufzufangen? Wollen Sie 1 Kilo oder 5 Tonnen?

In den 80er Jahren haben die Banken angefangen, sich zusammenzuschließen. Es sind Megabanken entstanden. Aus dem netten Banker von nebenan, der da arbeitet und der unsere Eltern und Großeltern immer zuverlässig beraten hat, ist eine Art Bankzombie geworden.

Er mäht natürlich noch immer den Rasen in seinem Vorgarten und verlässt jeden Tag um 07.36 Uhr das Haus, um zur Arbeit zu gehen. Aber er tut das nicht mehr im regional gebauten Opel, sondern im Aston Martin aus England.

Und dort, hinter der Türe, da ist er der Bankzombie, den man aus ihm gemacht hat.

Wenn Geld auf seinen Tisch kommt, dann ist er der Drückerkolonnenzombie, der regionfremde Anlageprodukte an unsere Großeltern und Eltern vertickt, die noch immer glauben, er sei der nette Banker von früher. Der von nebenan eben. Das Rating der Anlagen, in denen das Geld verschwindet, ist oft fadenscheinig, immer undurchsichtig. Und was sagt es schon? Es sagt, was ein anderer denkt. Ersetzt der andere mir meinen Schaden? Wenn Sie den Banker fragen, wo das Geld denn wirklich hingeht, dann weicht er aus. Er kann das selber nicht mehr erklären. Er will das auch nicht. Es könnte ihm seinen Bonus kosten.

Und wenn da einer an den Tisch des Bankzombies tritt, der Geld von ihm will, dann bekommt sie oder er als Kapitalsucher einen Bankindustrie-Kreditvertrag vorgesetzt. Als Kunde passt man da hinein – oder eben nicht. Haben Sie oder Verwandte von Ihnen schon einmal versucht, sich selbständig zu machen? Eben. Passt in keine Megabank. Die nutzt uns nichts. Die sind für die Großen da. Also für sich selber. Primär.

Unsere Euro-Land-Regierungen, die stellen sich unter den 5 Tonnen Brocken. Die Megabank, die fällt. Die Kleinen sind diesen Politikern zu klein. Wer will denn seriös und spießerisch die 100 Stück zählen, wenn man es auch gleich groß haben kann? Der große Brocken ist es wert, dass man ihn versucht zu retten. Too big to fail? Nein. Too big to catch! Diese Brocken werden durch die Rettungsschirme hindurchsausen, und dann die Regierungen erschlagen. Und uns alle, denn die Rettungsschirme kosten unseren Wohlstand.

Haben Sie gewusst, dass die EZB zwischen dem 8. August und dem 9. September 143 Mrd. Euro in den Kauf italienischer, spanischer, irischer, portugiesischer und griechischer Papiere investiert hat? Neben den vielen hunderten Milliarden in den Monaten davor? Nur um den Zinsdruck der Megabanken („des Marktes") auf diese Länder zu reduzieren, damit sie und ihre Bürger überleben? Also auch die Bürger in so gesunden Ländern wie Spanien, die in der Schuldenstatistik 2010 immerhin auf Platz 6 bei den gesunden Ländern stehen? Dieser zerstörerische, bürgerfeindliche Zinsdruck kommt von den Bankzombies. Es könnte bald auch Deutschland treffen, denn die Schulden jeden Tag steigen....!

Das weiß die Regierung aber alles nicht. Wer in der Politik ist, hat keine Zeit zum Zeitunglesen, sondern spekuliert lieber über den Untergang der Griechen oder schränkt die Redefreiheit ein. Würden sie aber lesen, dann wüssten sie, dass die EZB (und damit auch Deutschland) den Megabanken zwar diese Staatspapiere abkauft, dass diese Banker aber gleichzeitig Wetten gegen die Euroländer, gegen Firmen, gegen Arbeitsplätze – vielleicht gegen Ihren Arbeitsplatz? – am Laufen haben. Wer fällt? Man weiß es noch nicht. Fällt Italien? Wetten Sie gegen Deutschland! Man kann diese Wetten (noch) recht billig kaufen. Wenn Sie 10 Millionen gegen Deutschland wetten wollen, dann kostet das gerade einmal 70000 Euro.

600 Billionen Wettvolumen sind die Wetten der Banken gegen alles, was uns lieb und teuer ist! 10 Mal das Bruttoinlandsprodukt der WELT. Niemand kann das retten! Wenn 1% in Deutschland als Wettschaden in den Banken einschlägt, sind das 6 Billionen oder 3 Mal so viel wie die Staatsschulden Deutschlands. Und da verschuldet die Kanzlerin und ihr Schuldenminister die Bürger für Rettungsschirme? Um diese Banken zu retten?

Sie wollen den Wahnsinn Ihrer Regierung stoppen? Die Regierung könnte die Megabanken in ein Trennbanken-System zwingen, damit sie kleiner werden, und dafür wieder gesund mitdenken, gesunde Arbeit leisten und eine gesunde Größe haben. So wie die 10 Gramm Goldstücke aus der Frage des Tages. Der Euro würde alleine schon wegen der Ankündigung gesunden, dass der Wahnsinn der Banken in Europa per Gesetz beendet wird. Und das Gesetz kostet fast nichts. Außer etwas Rückgrat der Politiker. Die müssten der Bankenlobby eine Absage erteilen.

Kaufen Sie also zwei Bücher der Erstauflage „Die Große Sünde“.  Eines lesen Sie, damit Sie genau wissen, was los ist und Sie es mit Ihren Nachbarn und Freunden diskutieren können. Zusammen können wir den Wahnsinn beenden.

Das zweite Buch senden Sie ihrem Bundestagsabgeordneten mit der Bitte, es zu lesen und zu verstehen, was SIE als sein Stimmbürger wollen. Er soll das in seinem Wahlprogramm berücksichtigen.

Oder ist es Ihnen egal, wenn diese scheinbare Rettung Sie und Ihre Kinder und Kindeskinder ruiniert? Wenn das Geld der Rettungsschirme zu den wenigen Superreichen fließt, damit die Armen zahlreicher werden? Wenn nicht, dann handeln Sie bitte!

Hier erfahren Sie demnächst mehr zu unseren Zombies.

Dr. Hannes Schneider